Mittwoch, 4. November 2009

Makanan & Minuma (Speis & Trank)

Ihr Essen ist etwas, auf das die Malaien ziemlich stolz sind - und worüber sie auch ständig reden. Gegessen selbst wird leider etwas leidenschaftslos: fast nie kann man Leute sehen die beim Essen entspannt zusammensitzen und sich länger unterhalten. Stattdessen gilt: hinsetzen, bestellen, reinschaufeln und gehen. Außer malaiischen Gerichten gibt es auch chinesische und indische Küche - und zahlreiche Kreuzungen.

Chinesisch wird mit Chopsticks gegessen; das kennt man ja. Malaien und Inder essen oft mit der Hand und zwar ausschließlich mit der rechten (reinen). Dabei schiebt man auf dem Teller ein kleines Häufchen Essen zusammen und nimmt es dann zwischen Fingern und Daumen auf. Auf den Fingerspitzen liegend führt man das Essen dann zum Mund und schiebt es mit dem Daumen hinein.


In größeren Städten und als Tourist bekommt man aber oft auch Besteck: das sind dann ein Löffel und eine Gabel, wobei das Essen mit der Gabel auf den Löffel geschoben und mit dem gegessen wird. Und wie werden die Steaks und Filets geschnitten, mag man fragen. Es gibt einfach keine.


Ich habe das Gefühl die Tiere werden hier komplett in eine Häckselmaschine geschoben und heraus kommen handliche Brocken aus Fleisch, Knochen, Fett, Sehnen und Knorpeln. Wer mich ein bisschen kennt weiß, dass alles was am Tier nicht Fleisch ist, bei mir wortwörtlich Brechreiz verursacht und ich habe mich - nachdem ich die Erfahrung ein paar Mal gemacht habe - darauf verlegt mich als Vegetarier auszugeben.


Eines meiner Lieblingsgerichte ist Laksa: Das ist eine scharf saure Fischsuppe mit dicken Reisnudeln - wobei der Fisch in Form von Fischmehl beigefügt wird. Außerdem einhält die Suppe Gurken, Salat, Ananas, Zwiebel, Ein, eine Limette und eine Menge Kräuter und Gewürze - hauptsächlich Chili.



Ein klassisches einfach zuzubereitendes Frühstücksgericht ist Nasi Lemak. Dazu wird Reis mit getrockneten Anchovis, gebrannten Erdnüssen, Gurkenscheiben, einem halben gekochten Ei und Sambal serviert. Sambal ist eine Chilipaste die bei ziemlich vielen Gerichten zum Einsatz kommt. Die Malayen nehmen davon gerne einen gehäuften Esslöffel, ich begnüge mich eher mit einer Messerspitz. In Foodstalls wird Nasi Lemak abends oft als kleine Pyramide im Bananenblatt verkauft, die man dann am kommenden Morgen essen kann.


An die Schärfe des Essens habe ich mich eigentlich ganz gut gewöhnt, allerdings macht der exzessive Chiligebrauch das Essen mitunter ein wenig fad, da ich darunter die anderen Gewürze oft nicht mehr so sehr schmecken kann. Gut möglich, dass das anders ist, wenn man sein Leben lang scharf isst.


Stark von der indischen Küche beeinflusst ist Roti Canai. Für die Zubereitung ist einiges Fingerspitzengefühl notwenig, weil man dazu eine Teigmasse in der Luft rumwirbelt bis sie wirklich hauchdünn ist. Der Fladen wird dann auf eine heiße Platte geschmissen und dort zusammengelegt, so dass man dann eine Art lockeren, luftigen Pfannkuchen bekommt - ein wenig wie Blätterteig, aber saftiger. Der wird dann mit Dhal und Curry serviert.


ABC (Air Batu Campur = gemischtes Eis) ist der leicht irreführende Name für einen Nachtisch, denn eigentlich besteht er hauptsächlich aus geschredderten Eiswürfeln. Eine recht bunte Angelegenheit ist es trotzdem, da es außer Kondensmilch und Sirup noch Jelly in allen Formen und Farben enthält, sowie Kidneybohnen, Mais, Erdnüsse, Rosinen und Krokant.


Soweit der Streifzug durch die malaiische Küche. Falls ich die Zutaten zusammenbekomme, werde ich das ein oder andere Gericht sicher auch mal in Deutschland auftischen.


http://neon-aristocracy.blogspot.com/


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