Mittwoch, 25. November 2009

Vietnam (Update2)



Ich bin also nach Hanoi geflogen. Das schwierigste ist es - ohne Taxi - vom Flughafen in die Stadt zu kommen. Nachdem ich ein bisschen rumgefragt habe bin ich irgendwie in einen Lokalbus gestolpert, in dem sonst nur Vietnamesen waren und natuerlich keiner englisch srach. Geld hatte ich auch noch nciht getauscht und habe dem Kassierer deshalb einen Dollar hingehalten, woraufhin er gut gelacht hat und mir sogar noch ein paar Dong zurueckgegeben hat - was in Asien keinesfalls selbstverstaendlich ist. Meist werden eher zwei Dollar verlangt, obwohl die Einheimischen nur einen Bruchteil zahlen.
Zu Hanoi habe ich irgendwie ein gespaltenes Verhaeltnis. Die Altstadt ist zwar wirklich ganz schoen, aber der Verkehr geht wirklich gar nicht. Ich bin zwar an chaotischer Verkehrsverhaeltnisse gewoehnt, aber die Motorroller hier sind mir doch zu viel. Falls der Gehweg nicht von Geschaeftsauslagen zugestellt ist stehen da Motorbikes, man muss also fast immer auf der Strasse laufen, wo dann - natuerlich - noch mehr Motorroller fahren und zwar wirklich in dichten Schwaermen und ohne alle Verkehrsregeln, wie ich es noch nirgendwo gesehen habe. Es gibt locker fuenf mal so viel Roller wie Fussgaenger.
Die kommunistische Propaganda haelt sich erstaunlicherweise in Grenzen. In Malaysia haengt jedenfalls mehr Regierungspropaganda, aber die muessen sich ja auch "waehlen" lassen. Wenn dann doch mal ein Poster auftaucht erinnert es mich auf jeden fall an jene, die auch in der DDR rumhingen: Exakt der selbe Stil, selten mit Ho-Chi-Minh, sondern eher mit - Stichwort: Arbeiter- und Bauernstaat - Sodaten und eben Bauern und Arbeitern. Das steht ziemlich im Gegensatz zu den Coca-Cola- und Adidastransparenten, aber vielleicht hat die Regierung auch deshalb so lange ueberlebt. (Ob sich die DDR-Buerger wohl auch mit den begehrten Konsumprodukten zufriedengegeben haetten?)
Dann habe ich ein Zwei-Tage-Tour in die Halong Bay gemacht, wo die Touristen zu hunderten auf Holzdschunken (eng: Junk, kein Scherz) gesteckt und durch die ueber 300 Karstfelsen geschippert werden die in der Bucht aus dem Wasser ragen. Auf meinem Boot waren nur 14 Leute und das war eigentlich ganz angenehm. Es gibt zwischen den vielen Felsen auch noch genug Platz um nicht staendig mit anderen Booten zusammenzustossen. Zum Ankern treffen sich dann abends allerdings alle Boote in der selben Region. Am naechsten Morgen konnten wir dann noch - viel zu kurz - Kajak fahren.
Nach Hue habe ich einen Nachtbus genommen, in dem man dank komischer Konstruktionen sogar wirklich liegen kann. Hauptsehenswuerdigkeit von Hue ist die Stadt selbst, das heisst die Zitadelle: Ich wuerde mal schaetzen es sind an die 10 qkm die an allen vier Seiten von einer dicken Mauer umgeben sind. Darin gibt es dann ein riesiges Palastareal mit vielen Saelen und Tempeln, das wiederrum von einer Mauer und einem Wassergraben umgeben ist. Am naechsten Tag habe ich mir dann ein Fahrrad ausgeliehen und damit noch einige Pagoden und Herrrschergraeber in der Umgebung abgeklappert.
Da Vietnam sich so weit von Norden nach Sueden erstreckt, hat das Land unterschiedliche Klimazonen. In Hanoi gibt es vier Jahreszeiten und momentan ist gerade Winter: ein eher mediteraner allerding. Die Temperatur faellt selten unter 10 Grad und bei Sonnenschein sind die Temperaturen wirklich angenehm. In Hue - das etwa in der Mitte liegt ist angeblich gerade Regenzeit aber ich hatte Glueck und die Sonne schien bei ueber 20 Grad. Vom vielen Regen kuenden nur die ueberall aufgestellten Schilder "Careful. Slippery Ground", die man ernst nehmen muss. In Ho-Chi-Minh-City wird es dann wohl wieder tropisch werden.

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